Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit für ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. Hier kann die Radiologie einen beträchtlichen Mehrwert in der Früherkennung leisten. Die Radiologie Hegau-Bodensee verfügt über einen hochmodernen, strahlungsarmen und vor allem speziell für die Herz- und Gefäßbildgebung optimierten schnellen Computertomographen (CT). Der „Somatom Definition Edge“ ist mit einem modernen 128-Schicht-Stellar-Detektor ausgestattet, der in nur 0,28s um den Körper rotieren kann. So sind CT Untersuchungen des Herzens mit einer sehr geringen Dosis von unter 1 mSv möglich.
Gegenüber dem Herzkatheter sind moderne Cardio-CT Scanner strahlenärmer und auch weniger invasiv, da anstelle einer Punktion einer Schlagader (Arterie) die Kontrastmittelgabe wie bei einer Blutentnahme über eine Armvene erfolgen kann.
Das CT ist besonders gut geeignet arteriosklerotische Veränderungen der Herzkranzgefäße frühzeitig zu erkennen bzw. auszuschließen (Abb. 1). Im Falle leichter arteriosklerotischer Plaques genügt oft eine Therapieoptimierung, z.B. durch die Einnahme von Medikamenten zur Beeinflussung kardiovaskulärer Risikofaktoren. Sollte in der Untersuchung eine schwerwiegende Verengung (Stenose) eines Herzkranzgefäßes festgestellt werden, so kann die zeitnahe Durchführung eines Herzkatheters, in dem die Möglichkeit zur Aufdehnung und Einbringung eines Stents besteht, veranlasst werden (Abb. 2). So hat sich das Cardio-CT mittlerweile als wichtiger Baustein im Rahmen der Stufendiagnostik der Koronaren Herzerkrankung (KHK) etabliert.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind die Darstellung von Fehlbildungen oder Anlageanomalien der Herzkranzgefäße oder die Darstellung thorakaler Gefäße vor und nach Intervention bzw. Operation (Abb. 3 und 4). Die dreidimensionale Rekonstruktion des Herzens und der Gefäße ermöglicht zudem eine anatomisch sehr anschauliche Betrachtung.
Neben einer hervorragenden Gerätetechnik ist für eine zuverlässige Diagnostik die fachliche Expertise entscheidend. Herr PD Dr. Pache leitete vor seiner Tätigkeit in der Radiologie Hegau-Bodensee die Sektion Kardiovaskuläre Bildgebung des Universitäts-Herzzentrums Freiburg-Bad Krozingen und ist ein anerkannter Experte in der Herzbildgebung, Es liegt die höchste Zertifizierungsstufe der Fachgesellschaft (DRG) vor.
Zur Untersuchung:
Zur Darstellung der Herzkranzgefäße ist die Gabe von Kontrastmittel erforderlich, es sei denn es erfolgt eine reine Koronarkalkanalyse. Vor der Gabe eines Kontrastmittels benötigen wir Information, ob bei Ihnen eine Kontrastmittel-Allergie, eine Erkrankung der Schilddrüse oder der Nieren vorliegt.
Im Falle einer zu schnellen oder unregelmäßigen Herzfrequenz empfehlen wir die Gabe von sogenannten Betablockern. Dies wirkt sich positiv auf die Untersuchungsqualität auf und ermöglicht eine geringere Strahlendosis. Der Betablocker wird Ihnen vor der Untersuchung über die Armvene verabreicht und ist nur kurz wirksam.
Bitte bringen Sie einen aktuellen Arztbrief Ihres Kardiologen zur Untersuchung mit. Im Falle einer stattgehabten Bypass Operation bitte auch den entsprechenden OP-Bericht.
Abb. 1: Die besondere Stärke des Cardio-CT liegt im verlässlichen Ausschluss von Verengungen der Herzkranzgefäße. Hier ein 52-jähriger Mann mit unklarem Thoraxschmerz. Die Volume Rendering Bilder und die multiplanaren Reformationen zeigen weder Verkalkungen noch weiche Plaques und erlauben so den sicheren Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung (Dosis 0,9 mSv).
Abb. 2: Die Cardio-CT erkennt aber auch Verengungen der Herzkranzgefäße. Hier ein 57-jähriger Mann mit retrosternalem Brennen beim Joggen. Das Volume Rendering Bild (A) sowie die multiplanare Reformation (B) zeigen eine hochgradige Stenose der Vorderwandarterie durch einen weichen Plaque, die im Herzkatheter (C) erfolgreich gestentet werden konnte (D).
Abb. 3: 68-jähriger Pat. mit Z.n. 3fach Bypass-Operation. Durch die intakte Darstellung aller 3 Bypässe (die multiplanare Reformation zeigt exemplarisch einen der drei offenen Bypässe zur rechten Kranzarterie) konnte eine Kontrolle mittels invasiver Koronarangiographie vermieden werden.
Abb.4: Erweiterung (Aneurysma) der ascendierenden Aorta bei einem 54-jährigen Mann.